dissonanzen

es gibt diese tage, da rutscht du einfach aus der harmonie deiner welt.

du wachst morgens auf und alles scheint falsch. dissonant. verschoben .. ein halbton nur .. c zu cis, f zu fis.

du spielst nicht mehr wirklich mit in dieser welt, die töne klingen schräg.

der kaffee schmeckt nicht, die dusche zu heiss oder kalt, der strassenlärm hallt schmerzhaft in deinem kopf. und alles, was du liest, was gestern noch so logisch war und klar, ein wirrwarr an zeichen, der sich zu keinem ganzen fügen will, nicht wirklich bei dir ankommt.

musikhören .. gar nicht daran zu denken. zu deutlich gerade hier der unterschied.

und in gesprächen mit freunden dieses gefühl, nicht zu ihnen durchzudringen, sie nicht zu dir, den ton nicht zu treffen. überdeutlich im kleinen kreis - dein ton, der den akkord zerstört. erträglicher noch in größerer runde, gleich der partitur eines orchesters, in der eine falsche stimme oft noch nicht den gesamteindruck zu zerstören vermag. du selbst jedoch bist dir der eigenen störenden stimme nur allzu bewußt.

am schlimmsten die dissonanz allerdings mit dem menschen, mit dem ansonsten der größte gleichklang möglich ist. kein wort mehr scheint zu stimmen, kein blick, keine geste .. das verstehen .. dahin.

ein glück für dich, wenn er die seltene gabe des transponierens beherrscht ...