begegnung
ereignet hat sich diese geschichte schon vor etlichen jahren, auf einer fahrt in den norden, nach hause, das doch schon lange nicht mehr mein zuhause war. im ice fand ich im großraumabteil einen fensterplatz neben einem netten älteren ehepaar, das den gemeinsamen proviant für die fahrt vor sich auf dem tisch ausgebreitet hatte.
mir gegenüber am fenster saß er, ich vermute ein paar jahre jünger, dunkelhaarig. ich weiss noch, dass ich kurz dachte: den mag ich. er hatte ein lehrbuch mit vokabeln vor sich, blickte kurz auf, wir lächelten uns begrüßend an, dann schaute er wieder in sein buch und ich holte meines aus der tasche.
während wir dort saßen und lasen, begann das ältere ehepaar, seine mitgebrachten sachen zu essen und sich über gott und die welt zu unterhalten. und wir, wir stiessen beim umschichten der beine immer wieder einmal aneinander, hatten uns aber seit dem ersten lächeln nicht mehr angeblickt. und plötzlich lagen unsere beine einfach nebeneinander, mit einem leichten druck, so dass beide genau wussten, der andere bemerkt, was da gerade geschieht. es war ein ganz besonderes gefühl, nicht wirklich sexuell, sondern vertraut und angenehm und - so seltsam es auch klingen mag - auf eine ganz bestimmte weise zusammengehörig. so saßen wir dort, über zwei stunden, er las in seinen vokabeln, ich in meinem buch, keiner von uns beiden hat auch nur einmal aufgeschaut und trotzdem haben wir beide gespürt, dass wir jeweils nur an den anderen dachten. und ich habe das leichte lächeln auf seinem mund wohl genauso geahnt wie er meines. gemeinsam haben wir dort gesessen und den moment genossen, den geschichten der paares neben uns gelauscht und ich habe mir gewünscht, dass es nie aufhört. ab und an mussten wir wegen der engen sitze doch noch einmal die position wechseln, die beine umordnen, aber jedesmal fanden sie wieder wie selbstverständlich zueinander.
schließlich musste ich aussteigen, packte meine sachen zusammen (ihn dabei immer noch nicht anblickend), stand auf, verabschiedete mich von dem netten paar und im letzten moment sah ich ihn an. wir strahlten uns an, als würden wir einander schon ewig kennen, beide ganz tief im blick des anderen versunken, wünschten einander einen auch weiterhin wunderschönen tag. ein letzter langer blick, ein lächeln.
dann drehte ich mich um und ging.
mir gegenüber am fenster saß er, ich vermute ein paar jahre jünger, dunkelhaarig. ich weiss noch, dass ich kurz dachte: den mag ich. er hatte ein lehrbuch mit vokabeln vor sich, blickte kurz auf, wir lächelten uns begrüßend an, dann schaute er wieder in sein buch und ich holte meines aus der tasche.
während wir dort saßen und lasen, begann das ältere ehepaar, seine mitgebrachten sachen zu essen und sich über gott und die welt zu unterhalten. und wir, wir stiessen beim umschichten der beine immer wieder einmal aneinander, hatten uns aber seit dem ersten lächeln nicht mehr angeblickt. und plötzlich lagen unsere beine einfach nebeneinander, mit einem leichten druck, so dass beide genau wussten, der andere bemerkt, was da gerade geschieht. es war ein ganz besonderes gefühl, nicht wirklich sexuell, sondern vertraut und angenehm und - so seltsam es auch klingen mag - auf eine ganz bestimmte weise zusammengehörig. so saßen wir dort, über zwei stunden, er las in seinen vokabeln, ich in meinem buch, keiner von uns beiden hat auch nur einmal aufgeschaut und trotzdem haben wir beide gespürt, dass wir jeweils nur an den anderen dachten. und ich habe das leichte lächeln auf seinem mund wohl genauso geahnt wie er meines. gemeinsam haben wir dort gesessen und den moment genossen, den geschichten der paares neben uns gelauscht und ich habe mir gewünscht, dass es nie aufhört. ab und an mussten wir wegen der engen sitze doch noch einmal die position wechseln, die beine umordnen, aber jedesmal fanden sie wieder wie selbstverständlich zueinander.
schließlich musste ich aussteigen, packte meine sachen zusammen (ihn dabei immer noch nicht anblickend), stand auf, verabschiedete mich von dem netten paar und im letzten moment sah ich ihn an. wir strahlten uns an, als würden wir einander schon ewig kennen, beide ganz tief im blick des anderen versunken, wünschten einander einen auch weiterhin wunderschönen tag. ein letzter langer blick, ein lächeln.
dann drehte ich mich um und ging.
moira - 29. Mai, 23:48