yonder

my father once asked me if i knew where yonder was. i said i thought yonder was another word for there. he smiled and said, "no, yonder is between here and there." this little story has stayed with me for years as an example of linguistic magic: it identified a new space - a middle region that was neither here nor there - a place that simply didn't exist for me until it was given a name.
siri hustvedt, yonder


interessant, in einem wort - oder vielmehr dem ort, den es beschreibt (und den man doch letztlich gar nicht konkret benennen kann) - den zustand wiederzufinden, in dem ich mich schon seit längerer zeit befinde.

yonder - nicht mehr hier, aber noch nicht dort.

ohne wirklich zu wissen, was dieses dort sein wird, wo es liegt.

seit wochen ein gefühl des abschieds, genauer hinsehens, in der erinnerung behalten wollens, ohne dass konkret eine veränderung in meinem leben geplant wäre. und doch liegt sie in der luft, kündigt sich bereits seit längerem an, ohne dass ich um ihr konkretes wesen wüsste. und setzt damit einen denkprozess in gang, das bilanzieren der letzten jahre, die überlegung, was nun folgen könnte.

zugleich liegt alles noch im nebel, scheint sich erst ordnen zu müssen, versetzt mich in einen leichten dämmerzustand der orientierungslosigkeit.

vielleicht wird es irgendwann einfach verschwinden, dieses gefühl, und alles wird beim alten sein.

vielleicht sollte ich es aber auch als chance begreifen, weiterzugehen, den nächsten schritt zu tun - die beschaulichkeit dieser stadt, in der ich nun schon so lange lebe, einzutauschen gegen das leben und die hektik einer großstadt, in die ich letztlich doch besser zu passen scheine, wie ich jedes mal wieder festgestellt (und dann doch schnell wieder vergessen) habe.

noch ist alles unklar, man wird sehen ...