es gibt diese tage, da rutscht du einfach aus der harmonie deiner welt.
du wachst morgens auf und alles scheint falsch. dissonant. verschoben .. ein halbton nur .. c zu cis, f zu fis.
du spielst nicht mehr wirklich mit in dieser welt, die töne klingen schräg.
der kaffee schmeckt nicht, die dusche zu heiss oder kalt, der strassenlärm hallt schmerzhaft in deinem kopf. und alles, was du liest, was gestern noch so logisch war und klar, ein wirrwarr an zeichen, der sich zu keinem ganzen fügen will, nicht wirklich bei dir ankommt.
musikhören .. gar nicht daran zu denken. zu deutlich gerade hier der unterschied.
und in gesprächen mit freunden dieses gefühl, nicht zu ihnen durchzudringen, sie nicht zu dir, den ton nicht zu treffen. überdeutlich im kleinen kreis - dein ton, der den akkord zerstört. erträglicher noch in größerer runde, gleich der partitur eines orchesters, in der eine falsche stimme oft noch nicht den gesamteindruck zu zerstören vermag. du selbst jedoch bist dir der eigenen störenden stimme nur allzu bewußt.
am schlimmsten die dissonanz allerdings mit dem menschen, mit dem ansonsten der größte gleichklang möglich ist. kein wort mehr scheint zu stimmen, kein blick, keine geste .. das verstehen .. dahin.
ein glück für dich, wenn er die seltene gabe des transponierens beherrscht ...
moira - 24. Mai, 20:56
... bei peinlichen musiker-phantasien bin, hier mein albernster musiker-traum:
rumknutschen mit dave gahan in einer berghütte (!) ....
liebes unbewusste, bitte kombiniere doch das nächste mal z.b. chris urbanowicz mit meiner alten schulturnhalle ... oder jakob dylan - dann allerdings ohne musik, die mag ich nämlich nicht so. danke schonmal im voraus!
moira - 23. Mai, 16:00
als wenn ich mich nicht ohnehin immer mal wieder über die ungnade meiner (relativ) späten geburt beklagen würde, wenn ich filme wie
24 hour party people sehe (oder an meine desillusionierende wallfahrt ins heutige manchester denke), musste ich gerade auch noch realisieren, dass ich damals, beim sechswöchigen schüleraustausch in den usa, just zu dem zweitpunkt in einem vorort von cleveland weilte, als trent reznor dort lebte, kurz bevor pretty hate machine veröffentlicht wurde.
warum habe ich mich nur damals nicht in irgendwelchen clubs und auf konzerten in cleveland rumgetrieben statt auf kifferparties im wald, beim biertrinken auf kinderspielplätzen oder bei schlechten highschool-sportveranstaltungen (wobei all das letztlich auch sehr lustig war)? einmal abgesehen davon, dass ich mit sechzehn vielleicht doch noch etwas zu jung gewesen wäre. aber trotzdem ...
andererseits, hätten trent und ich (in etwas älter vielleicht ... hmm, aber dann wäre ich nicht beim schüleraustausch gewesen) uns damals kennengelernt, uns natürlich sofort unsterblich ineinander verliebt (mit heiraten und allem drum und dran), hätte ich ihm mindestens
155 kinder geschenkt und ihn natürlich unendlich glücklich gemacht, dann wären wohl all diese genialen, verzweifelten und zornigen songs nie entstanden.
und das wäre auch wieder sehr schade ...
moira - 23. Mai, 12:16
und mich noch genau an den moment erinnern können, als ich
sie zum ersten mal gehört habe, damals im fnac in paris ...
moira - 22. Mai, 22:23
endlich wieder aufgelegt, erst heute bemerkt:
eine
wunderschöne ergänzung zu nostalghia ...
moira - 22. Mai, 15:20
"heute abend soll es ja wieder schwere gewitter geben, haben sie in den nachrichten gesagt. mit so .. jetzt habe ich den namen vergessen."
"regen?"
"seufz .. nein, so ...-zellen, irgend so ein meteorologischer fachbegriff. klang zumindest gefährlich."
"pyro-zellen?"
"oh mein gott!!!"
moira - 22. Mai, 14:35
heute im café, meine beste freundin erzählt von ihrer neuesten männerbekanntschaft.
kennengelernt haben sie sich letzte woche und irgendwann im lauf des abends ist er dann damit rausgerückt, dass er extremst auf romantische filme steht (von schlaflos in seattle über sweet home alabama bis hin zu dirty dancing (diese spezielle vorliebe allerdings ironisch gebrochen, wie er sagt) .. um nur einige zu nennen).
ein etwas irritierender zug für einen mann, waren wir uns einig, aber eigentlich ganz putzig. der abend zumindest endete damit, dass sie morgens um fünf bei ihr notting hill ansahen (von dem er ganze dialoge mitsprechen konnte).
da ansonsten durchaus nicht uninteressant, steht heute das zweite date an, wiederum ist dvd-schauen geplant, die auswahl diesmal ihr überlassen.
woraufhin wir nun - begleitet von albernem kichern und begeisterungsschreien, wenn uns ein weiterer film eingefallen war - am überlegen waren, welche filme passend wären. das ergebnis war letztlich nicht eindeutig, morgen will sie mir berichten, welche denn nun das rennen gemacht haben.
mein favorit war jedoch eindeutig
pretty in pink, mein absoluter lieblingsfilm damals.
unvergessen duckie's auftritt im plattenladen oder die szene, als er auf dem bett sitzend spielkarten in seinen hut schnippt, während im hintergrund
please please please läuft - für immer untrennbar mit diesen bildern verbunden. und andie's kleider, blane, den man irgendwann doch mögen musste, dweezil zappa im club und schließlich steff, wunderbar ekelhaft gespielt von james spader (den ich dann allerdings in sex, lies, and videotapes und secretary um so mehr mochte).
so, und jetzt suche ich mal die alte platte raus und schwelge den rest des abends in erinnerungen ...
well, that's very nice. i'm glad. well here's... here's the point, andie. i'm not particularly concerned with whether or not you like me, because i live to like you and... and i can't like you anymore. so... so when you're feeling real low and... and dirty, don't look to me to pump you back up 'cause... 'cause... 'cause maybe for the first time in your life I WON'T BE THERE!
moira - 21. Mai, 22:11
300 kinder, ihre eltern, peter, der wolf, juri vom kika und ich. heute morgen beim kinderkonzert.
dachte mir, das schau ich mir aus nostalgischen gründen mal an.
niedliche dialoge mit den kindern ("und wer kam da wohl aus dem wald?" .. "DER WOLF!!" .. "und wie macht der?" .. "GRRRRRRR!!!") und ein wolf, der eindeutig züge von
karl, dem koyoten trug. habe mich gefühlt wie mit acht ... höchstens. nettes gefühl!
leider allerdings ohne die klassischen illustrationen - aber die haben mir als kind sowieso eher angst gemacht, so auf schwarzem grund und dann dieses drastische bild vom fressen der ente. aber sie hat's ja überlebt .. also quasi, im bauch .. puh!
moira - 21. Mai, 19:58
... habe ich mich sofort empört gefragt, als ich den flyer
dieser ausstellungsreihe gesehen habe.
um dann im nächsten moment festzustellen, dass gerade ich diese frage vielleicht nicht stellen sollte .. dumm di dumm ..
moira - 21. Mai, 19:58
erst geht die welt fast unter und nun bricht auf einmal die sonne durch die wolken und taucht alles in dieses klare, goldene licht.
fühle mich wie in gattaca ...
moira - 20. Mai, 20:30
dieser leichte anflug von melancholie, der sich stets auf großen bahnhöfen und flughäfen einstellt, treffend in worte gefasst:
Augen in der Groß-Stadt
Wenn Du zur Arbeit gehst am frühen Morgen,
wenn Du am Bahnhof stehst mit Deinen Sorgen,
da zeigt die Stadt Dir asphaltglatt im Menschentrichter
Millionen Gesichter.
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider!
Was war das? Vielleicht Dein Lebensglück?
Vorbei, verweht, nie wieder ...
Du gehst Dein Leben lang auf tausend Straßen,
Du siehst auf Deinem Gang, die Dich vergaßen.
Ein Auge winkt, die Seele klingt,
Du hast es gefunden, nur für Sekunden ...
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider.
Was war das? Kein Mensch dreht die Zeit zurück.
Vorbei, verweht, nie wieder ...
Du mußt auf Deinem Gang durch Städte wandern,
siehst einen Pulsschlag lang den fremden anderen.
Es kann ein Feind sein, es kann ein Freund sein,
es kann im Kampfe Dein Genosse sein.
Es sieht hinüber und zieht vorüber.
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider.
Was war das? Von der großen Menschheit ein Stück!
Vorbei, verweht, nie wieder ...
Kurt Tucholsky
moira - 20. Mai, 13:29
mich gerade noch am leaving today/this is hardcoresken pathos von
tangled erfreut und mit der entscheidung gehadert, nicht nach frankfurt gefahren zu sein, belehrt mich
dieser eintrag eines besseren. wofür das internet doch oft gut ist ...
trapped in your web i'll always be
wrapped around my heart like thorns you sting
tangled in my heart you will stay.
moira - 20. Mai, 13:29
nun zieht es mich schon die zweite nacht (die schreibblockade ist anscheinend inzwischen verschwunden, könnte allerdings auch am alkohol liegen) noch einmal an den schreibtisch, nachdem ich schon gestern, heimkommend vom editors-konzert (das zwar musikalisch teilweise sehr schön, was die stimmung betrifft - wohl aufgrund der bis in kleinste details dem frankfurter konzert im januar doch verdächtig ähnelnden bühnenperformance und des für seinen enthusiasmus ohnehin bekannten münchner publikums - allerdings eher durchwachsen war) nur
noch einmal kurz ein paar skins bearbeiten wollte.
heute also die
tour de france, ein wirklich schöner abend mit angenehmem publikum und toller musik, den ich frankophilen menschen nur empfehlen kann.
heimgebracht wurde ich dann - ganz stilecht -
in der im ds, wodurch mir allerdings statt francoiz breut, camille oder noir desir nun ganz andere musikfetzten im kopf herumschwirren.
when everything is quiet
the ringing in our ears will be awfully
violent
and then there will be silence
then there will be silence
moira - 20. Mai, 03:27
jetzt ist es passiert ... schreibblockade!
so bald schon ...
leichte panik ...
hoffe, das löst sich bald wieder.
ist ja nicht sinn der sache.
moira - 19. Mai, 21:27
der herbst hat einzug gehalten. es stürmt, ständig fällt etwas mit verneinender gebärde zu boden (dafür allerdings recht abrupt und nicht ungefährlich), die amseln sehen reichlich zerrupft aus und die nachmittagssonne wirft lange schatten. schön eigentlich ...
dennoch tröstlich, dass nun nicht gleich der winter, sondern doch zunächst sommer und der wahre herbst™ folgen werden.
er war es übrigens doch nicht. sah ihm allerdings verdammt ähnlich .. wobei günther grass wohl kaum bier aus seinem fahrradkorb (also schon aus der flasche, meine ich) trinken würde. zumindest öffentlich. privat ja vielleicht schon.
moira - 19. Mai, 17:39
so. ein weblog.
lange habe ich diese eher aus der ferne betrachtet, mit leichter skepsis. zum einen aufgrund des oftmals doch sehr intimen charakters vieler weblogs, die mir durch ihr hohes maß an seelenpreisgabe das (eher unangenehme) gefühl gaben, heimlich in fremden tagebüchern zu lesen, zum anderen abgeschreckt durch den medialen hype, der seit einiger zeit um diese veranstaltet wird.
doch dann wurden in den vergangenenen monaten einzelne weblogs mehr und mehr zu täglichen begleitern, immer wieder zwischendurch gelesen zum anlass der freude und inspiration, des nachdenkens, genauer hinsehens, zum grund, der welt auch selbst wieder mit offeneren augen und ohren zu begegnen. irgendwann bemerkte ich, wie ich begann, begebenheiten, begegnungen, musikerlebnisse, beobachtungen in meinem kopf in worte zu fassen, zu formulieren. und eines tages war er plötzlich da, der gedanke - ich möchte das auch.
staring at the sea. der name weniger aufgrund des gleichnamigen albums oder des auf ihm enthaltenen songs, obwohl ich es etliche male gehört haben muss (ginge es um musikalische sozialisation, so hätte ich als titel wohl eher "unknown pleasures" oder "music for the masses" gewählt).
auch nicht wegen des literarischen vorbildes, obwohl dieses schon bei der ersten lektüre vor vielen jahren die starke überzeugung hinterlassen hat, ein solches nicht-leben nicht führen zu wollen.
ein wenig vielleicht - um doch bei der musik zu bleiben, die wohl auch einen großen teil der einträge bestimmen wird - die erste zeile eines songs einer meiner lieblingsbands, den ich immer einmal wieder im kopf habe, fester bestandteil des soundtracks meines lebens, sozusagen.
es ist wohl tatsächlich dieser blick aufs meer, der den ausschlag gegeben hat. dieser zustand, in den ich mich oft hineinwünsche, wenn mir einmal wieder alles zu viel zu werden scheint, ich mich am falschen ort wähne. dort zu stehen, an einem menschenleeren strand oder an die reling eines schiffes gelehnt, der blick in die ferne, zu hören nur das schlagen der wellen und das kreischen der möwen, mich in meinen gedanken verlierend und manchmal auch diese selbst verlierend.
davon träume ich, die es mich schon vor längerer zeit aus dem norden mit den regelmäßigen urlauben am meer weit in den süden verschlagen hat, mit dieser sehnsucht als ständigem begleiter. eine sehnsucht, die mich doch immer wieder zurückzieht, an die nordsee oder andere meere.
hinzu kommt der blick nach innen, auf das meer in mir - dieses gewoge aus gefühlen, gedanken, stimmungen, träumen, ideen, beobachtungen, begeisterung, verzagtheit, musik, filmen, büchern, erinnerungen, plänen, ängsten, hoffnungen ...
eine leichte angst wird wohl ständiger begleiter sein, in diesen ersten wochen und monaten ... angst, mit banalitäten zu langweilen, längst nicht so fesselnd über musik, so wortgewandt über literatur oder so klarsichtig über die kleinen begebenheiten des alltags zu schreiben, wie viele andere es fertig bringen. mich zu blamieren, zu viel von mir und anderen preiszugeben, mich angreifbar zu machen, verletzlich.
und doch dieses gefühl, dass etwas nach aussen drängt, formuliert sein will, niedergeschrieben und weitergegeben werden möchte. all die dinge, mit denen ich bislang zumeist mein direktes umfeld behelligt habe und - nicht selten - auf völliges unverständnis gestossen bin. und dann doch immer mal wieder die situationen, in denen jemand meinen kryptischen ausführungen und abstrusen gedankengängen folgen konnte, sie verstanden hat, mich verstanden hat. das sind die schönen momente ... und wenn ich glück habe, werde ich vielleicht den einen oder anderen von ihnen auch hier erleben.
moira - 19. Mai, 04:37