auch ein interessantes phänomen ist die tatsache, dass ich mir bei einigen meiner freunde genau vorstellen kann, wie sie als kind gewesen sind, bei anderen dagegen gar nicht. bezeichnenderweise mag ich - das ist mir gerade klar geworden - erstere lieber.
moira - 4. Jul, 00:44
ich werde unbedingt serbisch lernen müssen - seit stunden klicke ich mich schon durch
ein weblog und verstehe doch leider kaum etwas. aber ich finde dort eine dermassene fülle an personen, themen, musikrichtungen, kunstwerken und literatur, die auch mich schon immer fasziniert haben (raymond radiguet, angkor wat, hooverphonic, jorge louis borges, cat people, john cage, oscar wilde, kate bush, louise brooks, the unbearable lightness of being, e.e. cummings, regina frank, jean cocteau, little nemo etc.) - dazu noch in äusserst interessanten kombinationen, dass ich einerseits völlig begeistert, andererseits komplett erschlagen bin. und ich würde so gerne verstehen können, was sie dazu geschrieben hat.
wenn ich noch länger suche oder einfach ein paar wochen warte, finde ich sicher noch tina modotti, savoy grand, vor dem regen, theremin, nick drake, christian boltanski, elias canetti, petra, the goddess of 1967, robert graves, edward steichen, marina zwetajewa, colin wilson ...
moira - 3. Jul, 23:57
it's a wonderful world
it's a real crying shame
cos she's hurting herself
in a violent way
and there's people she knows
that won't even try
and they're trapped in their lives
feeling terrified
moira - 3. Jul, 00:44
sophie calle - eine unheimlich faszinierende künstlerin, deren
arbeiten häufig um das themenfeld intimsphäre kreisen (und die dabei auch vor ihrem eigenen leben nicht halt macht), auf die ich irgendwann im internet gestossen bin, ohne vorher zu wissen, dass sie vorbild für die romanfigur maria turner war, die mich damals bei
auster so begeistert hat.
moira - 2. Jul, 23:31
habe gerade im schlossgarten diverse hochschwangere sowie mehrere frauen mit bandagiertem arm gesehen. die gründe für das eine phänomen liegen für mich auf der hand - nämlich dass sie ihren teil dazu beitragen wollten, dem darniederliegenden system deutschland aus seiner misere zu helfen (und sich im zuge dessen wahrscheinlich beim spargelstechen, strassenreinigen o.ä. das handgelenk verstaucht haben), die für's andere dagegen völlig im dunkeln.
moira - 2. Jul, 15:42
und noch drei lieder für meine eigentlich-peinlich-playlist:
maniac
when the rain begins to fall
tell her about it
ausserdem muss ich jetzt endlich mal meine alte
straycats-platte suchen (wobei die ja nun nicht wirklich peinlich ist) ...
moira - 2. Jul, 15:37
und dann sitzt man da, diskutiert mit freunden über die allgegenwärtigen themen nationalstolz, fahnenmeere, no-go-areas und das gefühl als deutscher im ausland. und stellt plötzlich fest, dass man sich die ganze zeit während dieses gespräches beobachtet, auf einer zweiten ebene sozusagen (die man sich aber hütet, als meta-ebene zu bezeichnen, weil dies äusserst albern und noch dazu reichlich pseudointellektuell wäre, wie man in einem weiteren gedankenschritt befindet; die sich allerdings immer häufiger einstellt, die analyse des eigenen verhaltens oft präsenter als das verhalten selbst), und letztlich ohnehin nur halb bei der sache ist, weil man genau diese diskussion schon so oft geführt hat und zudem weiss, dass sie wahrscheinlich genau in diesem moment an etlichen orten in etlichen runden mit ebendiesen argumenten stattfindet, und man sich bei all dem sowieso denkt "wozu die ganze aufregung, führt doch zu nichts".
und man bemerkt, mittlerweile tatsächlich "ruhiger geworden" zu sein, und abgeklärter (man könnte auch sagen langweiliger), was schliesslich in der erkenntnis mündet, sich in gewisser weise wie ein in die jahre gekommener alt-68er zu fühlen, der desillusioniert als gemeinschaftskundelehrer in der provinz sein dasein fristet.
und auf einmal wünscht man sich diesen enthusiasmus zurück, den man irgendwann noch besessen hat, diese leidenschaft, mit der man damals über heute noch so banal erscheinende dinge gestritten und diskutiert hat. auch wenn dies letztlich nur durch eine gehörige portion naivität möglich war, über die man dann im nachhinein natürlich wieder nur milde lächeln würde. aber das hat man damals eben - zum glück - noch nicht gewusst.
moira - 1. Jul, 18:31
dass die ereignisse der letzten wochen auch an mir und meiner mehr oder weniger wohlgeordneten alltagsroutine nicht spurlos vorübergegangen sind, erkennne ich an diversen kleinigkeiten wie beispielsweise der tatsache, dass ich bei von draussen hereinschallenden huporgien* samstagsmittags nicht wie sonst automatisch "da rennen wieder zwei in ihr unglück!" denke, sondern mich stattdessen frage "sind die um diese zeit schon mit einem spiel fertig?".
*weil das wort so schön aussieht und klingt, gleich mal bei google überprüft, ob es nicht vielleicht seltene pflanzen oder tiere dieser gattung gibt. leider nicht, schade ...
moira - 1. Jul, 17:20
das kleine wasserbecken am eingang des parks - sitzen dort vögel oder baden gar darin, bringt das glück (habe ich jetzt mal so beschlossen).
wenn nicht, ist aber auch nicht so schlimm .. man sollte positiven zeichen grundsätzlich mehr bedeutung zumessen als negativen.
moira - 30. Jun, 10:50
.. und ihr werdet paris sehen!
louis aragon
inondations de 1910 à paris, la chambre des députés
gefunden bei
parisenimages, einem online-achiv mit über 15.000 historischen fotografien.
moira - 29. Jun, 19:14
oh je, es regnet, da kann ich doch jetzt unmöglich rausgehen ...
moira - 29. Jun, 16:23
wenn ich schon ein paar tage in der ehemaligen heimat verbringe, darf natürlich das stöbern in alten fotos und auffinden einiger exemplare zur thematik des vorherigen beitrags nicht fehlen. schon interessant, sich zu überlegen, dass ich ohne das hier festgehaltene ereignis wohl nicht existieren würde (zumindest erscheint es äusserst unwahrscheinlich, dass ein unverheiratetes paar in der damaligen zeit vier kinder bekommen, ich also als kind des vierten kindes jemals das licht der welt erblickt hätte):

moira - 29. Jun, 16:01
nachdem ich mich in letzter zeit aus
aktuellem anlass durchaus intensiver mit gegenwärtiger deutscher prosa befasst habe (die mir teilweise wirklich gut, zum teil aber auch ganz und gar nicht gefallen hat), wende ich mich für die nähere zukunft erstmal wieder einem von mir heiss und innig geliebten englischen
klassiker zu, der in meinen augen in seinem werk wie kein anderer menschlichkeit, ironie und gesellschaftskritik verbindet und dessen schilderung einer hochzeit mich allein schon wieder extremst begeistert und an manch ähnliche feier denken lässt:
.. so, twemlow goes home to duke street, st james's, to take a plate of mutton broth with a chop in it, and a look at the marriage service, in order that he may cut in at the right place tomorrow: and he is low, and feels it dull over the livery-stable yard, and is distinctly aware of a dint in his heart, made by the most adorable of the adorable bridesmaids. for, the poor little harmless gentleman once had his fancy, like the rest of us, and she didn't answer (as she often does not), and he thinks the adorable bridesmaid is like the fancy as she was then (which she is not at all), and that if the fancy had not married someone else for money, but had married him for love, he and she would have been happy (which they wouldn't have been), and that she has a tenderness for him still (whereas her toughness is a proverb). brooding over the fire, with his dried little head in his dried little hands, and his dried little elbows on his dried little knees, twemlow is melancholy ..
.. another dismal circumstance is, that veneering, having the captivating tippins on one side of him and the bride's aunt on the other, finds it immensely difficult to keep the peace. for, medusa, besides unmistakingly glaring petrifaction at the fascinating tippins, follows every lively remark made by that dear creature with an audible snort: which may be referable to a chronic cold in the head, but may also be referable to indignation and contempt. and this snort being regular in its reproduction, at length comes to be expected by the company, who make embarrassing pauses when it is falling due, and, by waiting for it, render it more emphatic when it comes ..
.. nor is there compensating influence in the adorable bridesmaids, for, having very little interest in the bride, and none at all in one another, those lovely beings become, each one on her own account, deprecatingly contemplative of the millinery present; while the bridegroom's man, exhausted in the back of his chair, appears to be improving the situation by penitentially contemplating all the wrong he has ever done; the difference between him and his friend eugene being, that the latter, in the back of his chair, appears to be contemplating all the wrong he would like to do - particularly to the present company ..
moira - 29. Jun, 15:44
so langsam regt mich diese alberne diskussion in medien wie politik über den abschuss brunos gewaltig auf.
auch wenn ich (als vegetarierin, die nicht mal eine mücke erschlagen kann) vom abschuss ebenfalls nichts halte, finde ich es schlimm und verlogen, dass um den tod eines einzigen bären ein dermaßener hype veranstaltet wird, während die
entscheidung des bundesrates vor einigen wochen, die bereits beschlossene abschaffung der käfighaltung von legenhennen um zwei jahre zu verschieben, nur um sie dann - auch dies abweichend von den bisherigen beschlüssen - in geringfügig größere "volieren" zu verfrachten, kaum beachtung erfuhr. angesichts der art dieser haltung bin ich mir sicher, dass für jedes dieser hühner ein kurzer schneller abschuss in freier wildbahn wohl das weitaus bessere schicksal bedeuten würde, als diese lebenslange, qualvolle enge.
aber mit sowas lässt sich ja leider kein sommerloch füllen bzw. der zeitungsabsatz steigern, zu wenig medienwirksam und unbequem, das thema.
moira - 29. Jun, 14:10
in the mood for burt bacharach ...
moira - 22. Jun, 14:33
er, von mir "my little brother" getauft, der jeden mittwoch im gleichen zug unterwegs ist wie ich und dessen styling - schmutzigweisse chucks, enge jeans, wechselnde ausgewaschene bzw. gestreifte t-shirts, abgeschnittener lederhandschuh an der linken hand, rechts zeitweise ausgeleiertes frottee-schweissband, die zerknautsche ledertasche stets links am griff getragen, perfekte nicht-frisur - bei mir regelmäßig ein gerührtes lächeln auslöst, das ich mich aber - bei zufälligem kreuzen der blicke - bemühe, nicht als solches erscheinen zu lassen.
moira - 22. Jun, 13:17
so, habe
das jetzt endlich mal gemacht.
vielleicht findet's ja nachahmer, würde mich freuen ...
moira - 22. Jun, 12:55
sieben blumen
unverheiratete mädchen pflücken in der nacht sieben oder neun sorten wilder blumen von sieben oder neun verschiedenen wiesen, die sie dann unter ihr kopfkissen legen. dann sollen sie der legende nach von dem träumen, den sie irgendwann einmal heiraten werden. sie müssen aber beim pflücken absolut still sein und am nächsten tag dürfen sie niemandem erzählen von wem sie geträumt haben, sonst geht der traum nicht in erfüllung.
stand nicht bei den kindern von bullerbü auch was von sieben (oder neun) zäunen?
moira - 22. Jun, 12:33
können die
da nicht mal eine anständige agentur dransetzen? das wird ja von jahr zu jahr peinlicher ...
moira - 22. Jun, 12:23
heute morgen beim zähneputzen plötzlich die frage im kopf "hat ecuador eigentlich was mit dem äquator zu tun?". da ich mal ziemlich sicher davon ausgehe, schaue ich jetzt nicht extra nochmal bei wikipedia nach.
scheint ein neuerliches beispiel für meine einseitige wahrnehmung von eigennamen zu sein, zumindest erinnert es mich stark an den moment, als mir vor einigen jahren beim beiläufigen betrachten der milky way verpackung plötzlich klar wurde, warum da sterne drauf sind (naja, die haben das aber durch den "schwimmt sogar in milch"-slogan auch gründlich verschleiert). oder der morgen, als ich völlig begeistert feststellen musste, dass die u-bahn haltestelle bzw. der vorort, an dem ich immer umstieg, tatsächlich wie ein ziegelstein heisst. irgendwie scheint in meinem gehirn die verbindung zu fehlen bzw. blockiert zu sein, die einem wort mehr als eine bedeutung zubilligt. und nur in momenten der geistigen absence (wie die drei beispiele deutlich zeigen) wird diese blockade aufgehoben. gott, muss ich früher bei teekesselchen versagt haben! wahrscheinlich werde ich mal zu einer dieser mütter, die ihren kindern namen wie apple, rumor oder brooklyn geben (und mich immer fragen, was die leute daran so seltsam finden).
so kann ich also meinen geistigen fehlleistungen eine weitere hinzufügen, die da bisher wären: schätz-unfähigkeit (ich konnte beispielsweise noch nie jemandem hinterher sagen, wieviele leute bei einem konzert waren) und meine kaufland-handelshof-schwäche (wahrscheinlich da beide der gleichen kette angehören, einer in der stadt, der andere ausserhalb gelegen, bringe ich es nicht fertig, die beiden auseinanderzuhalten und benutze mit schöner konsequenz den namen des jeweils anderen .. wer mich kennt, weiss also, wo ich gerade (nicht) einkaufend anzutreffen bin). dafür kann ich aber schon gaaaanz lange links und rechts auseinander halten. und schnürsenkelbinden auch schon!!!
moira - 17. Jun, 15:05
so wie es ist und so wie du bist
bin ich immer wieder für dich da
ich lass dich nie mehr alleine
das ist dir hoffentlich klar
frage mich gerade, ob das nur an meiner angst vor einengenden beziehungen liegt oder ob sonst schon jemandem aufgefallen ist, dass das mehr als drohung denn als versprechen klingt.
moira - 17. Jun, 13:38
als wenn ich mich nicht ohnehin schon extremst auf die woche mit freunden in einem alten landhaus bei florenz freuen würde, lese ich gerade, dass
mono genau in diesem zeitraum in ravenna spielen werden, also quasi um die ecke. schön ...
moira - 17. Jun, 00:31